Der leere Bildraum 2008
Neue Zürcher Zeitung, 23.10.2008, von Suzanne Kappeler
… Stillleben des 1956 geborenen Zürchers Andreas Rüthi, der seit längerem in England lebt, bilden den zweiten Teil der Ausstellung bei Brigitte Weiss.
Trophäen
Die in Öl auf Holz in zurückhaltenden Farbtönen gemalten kleinen Tafeln führen “Kunstpostkarten” aus unterschiedlichen Epochen mit Alltagsgegenständen zusammen. Rüthi malt gleichsam ein Bild im Bild, verbindet etwas das berühmte Werk von Lukas Cranach “Venus mit dem Honigdieb” mit einem Bienenstock oder Vincent Van Goghs bäuerlichen Schuhe mit einem rauen Gefäss. Als einen “Dialog mit der Geschichte” bezeichnet der Künstler seine humorvollen Bilder, die sich mit Reproduktion und Repetition befassen und das Historische in einen neuen, konzeptuell erfahrbaren Zusammenhang stellen. Wichtig ist der leere Bildraum, der sozusagen die Hauptrolle in den Tafeln spielt… (Suzanne Kappeler)